quarta-feira, 11 de maio de 2011

Alocução no cemitério - Pastor Gustavo Adolfo Schünemann - 15 de maio de 1969

Auf dem Friedhof zu Augusto Pestana gehaltene Ansprache von Pfarrer Gustav Adolf Schünemann.

Liebe Verwandte!

Eigentlich muessten wir jetzt in Paraiso do Sul an den Graeben von Helmuth und Rudolf Schünemann zur Kranzniederlegung aus Anlass der Hundertjahrfeier ihrer Einwanderung nach Brasilien versammelt sein. Da dies aber aus verschiedenen Gruenden nicht moeglich war, stehen wir hier am Grabe von Eduard Schünemann, Sohn von Helmuth, und gedenken damit zugleich auch der Wanderung nach Cadeado einiger Schünemanns vor 60 Jahren.

Wenn wir hier heute Kraenze niederlegen, so tun wir das im Gedenken an die Pioniere der Einwanderung und all unserer Vorfahren, die nicht mehr unter uns weilen. Wir tun es in Dankbarkeit fuer all das, was sie fuer uns gewesen sind und uns vermittelt haben durch ihr Vorbild, Sein und Wesen.

Im Rueckblick auf die Einwanderer und ihre Nachkommen, auf
unsere Vorfahren, stellen wir fest, dass sie immer mit wenigen Ausnahmen grossen Wert auf Schule und Kirche gelegt haben. Dies zeigt sich in ihrem Einsatz, ihren Opfern und Fuersorge an jedem neuen Ort, wo sie als Pioniere gewirkt haben. Ihnen lag nicht nur das materielle, sondern auch das geistige und geistliche Wohl der Sippe und ihrer Mitmenschen am Herzen. Darum rodeten sie nicht nur den Urwald und verwandelten ihn in bluehende Kolonien, sondern sie sorgten auch fuer Kirche und Schule in taetigem Einsatz und sichbarer Hilfe. Die Wertschaetzung von Kirche und Schule zeigt sich auch darin, dass eine Reihe von Gliedern einiper Ganerationen bis zu uns den Pfarr und besonders den Lehrberuf ergriffen haben. Sie ist auch sichtbar geworden in der Uebernahme von Aemtern in Vorstaenden von Kirchen und Schulgemeinden. Eine beachtiche Anzahl von Verwandten von Anfang bis jetzt zum heutigen Tag hat darin Dienst getan.

Unsere Vorfahren und verwandten Zeitgenossen haben ganz bestimmt immer wieder tatkraeftig in Kirche und Schule gewirkt, weil sie den Wert der Bildung und des Glaubens erkannten. Sie haben dadurch einen grossen Beitrag fuer das eigene Bestehen und Vorwaertskommen aber auch fuer die Entwickluug des Landes geleistet. Sie haben an Kind und Kindeskind das Glaubensgut vermittelt und in die Begegnung mit dem Herrn Jesus Christus ueber das Hoeren und Annehmen des Wortes Gottes gefuehrt, der uns ewiges Leben Schenken will.

Heute an der Hundertjahrfeier der Einwanderung von Helmuth und Rudolf Schünemann werden wir all ihre Nachkommen und Verwandten hier in unserem Vaterland Brasilien an unsere Pflicht erinnert, uns auch in aller Treue zu unserem Erbe zu halten. Wir sind insbesondere gerufen zur Taetigkeit in Kirche und Schule, zur Vermittlung von Bildung, zum Festhalten am Glauben und zur Ausbreitung des Evangeliums von Jesus Christus.

Hier an den Graebern unserer Vorfahren werden wir erinnert an
die Vergaenglichkeit alles Irdischen zugleich aber auch durch das Kreuz auf jedem Grab an den Sieg Jesu Christi durch seinen Tod und Auferstehung zur Vergebung unserer Suende und zu unserer Auferstehung und ewigem Leben. Das Wort unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus: "Ich lebe und ihr sollt auch leben" - das ueber alle Vergaenglichkeit hinausweist in die Unvergaenglichkeit - moege darum von uns allen als wahres Evangelium, als rechte frohe Botschaft, im Glauben angenommen werden. Moechten wir darin Trost und wirklichen Halt haben!

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